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SAP Integration in den Onlineshop

SAP-Integration in den Onlineshop: Was ist wichtig?

Eine Business Integration für Hersteller und Händler in die bestehenden Prozesse ist mittlerweile für erfolgreichen E-Commerce unabdingbar. Besonders Unternehmen, die SAP S/4 HANA oder SAP ECC im Einsatz haben, sind auf eine performante Integration angewiesen.

Viele Wege führen zu einem MVP

Auch wenn es für viele mittlerweile wie eine Floskel erscheint: Die Digitalisierung ist so präsent wie nie und dementsprechend fordern immer mehr Kunden digitale Prozesse und Vertriebswege sowie moderne Vertriebsplattformen. Unternehmen sind deshalb gezwungen, auf die neue Marktsituation zu reagieren.

Um möglichst schnell mit einer digitalen Lösung einsteigen zu können, wird immer häufiger auf ein Minimum-Viable-Product (MVP) gesetzt. Via MVP lässt sich ein digitales Produkt entwickeln, dass einerseits schnell fertiggestellt ist, aber andererseits trotzdem den gewünschten Standards entspricht, da es sich nur auf die benötigen Features konzentriert. Ein einmal auf den Markt gebrachtes MVP lässt sich außerdem iterativ weiterentwickeln – bis hin zu einer vollwertigen E-Commerce-Service-Plattform.

Und so ist bei der Entwicklung eines Onlineshop-MVPs der gleiche Kernpunkt wichtig: Eine nahtlose Integration in die bestehende Systemlandschaft des betreffenden Unternehmens. Denn ohne die nötigen Daten (z.B. Produkt- Kunden- und Logistikdaten) kann ein digitales Produkt – schon gar nicht eine E-Commerce-Plattform – nicht funktionieren.

Bei der Projektplanung ist es deshalb besonders wichtig, sich zuerst auf eine optimale Lösung für die Business Integration zu konzentrieren. Selbstverständlich gestaltet sich dies bei jedem Unternehmen unterschiedlich, je nachdem wie komplex die vorhandene System-Struktur ist. Wie eingangs erwähnt, müssen Unternehmen, die beispielsweise eine Anbindung ihres SAP ERP benötigen, einige Faktoren beachten.

Herausforderungen einer SAP ERP Business Integration

Damit eine SAP-Business-Integration erfolgreich im zeitlichen und Budget-Rahmen über die Bühne geht, ist ein umfassendes Schnittstellen- und Prozess-Know-How nötig. Denn egal inwieweit ein MVP ausgebaut ist, es wird immer ein automatisierter und schneller Datenaustausch vorausgesetzt, der nahezu in Echtzeit zwischen der Digitalplattform und dem SAP ERP kommuniziert. Des Weiteren ist es im Falle einer SAP-Anbindung nicht unwesentlich zu beachten, mit welchem Shopsystem der Datenaustausch stattfinden soll.

Zum Beispiel hat das Shopsystem Adobe Commerce (vormals Magento) dank der Webservices REST- und SOAP bereits die notwendige technologische Schnittstellen-Basis an Bord. Trotzdem ist ein gewisses Verständnis der Produkt- und Datenbankstruktur von Adobe Commerce für die Umsetzung nötig.

Neben dem Know-how zu dem involvierten Shopsystem kommt noch dazu, dass es verschiedene Möglichkeiten einer Anbindung gibt. Die beiden gängigsten sind zum einen per Middleware oder zum andren per individuell entwickelter APIs. Für die erste Option gibt es einige standardisierte Middlewares am Markt, aber auch spezielle Eigenentwicklungen, die weitaus flexibler und anpassbarer sind. Bei netz98 bieten wir hierzu unseren Kunden die Möglichkeit, unsere Middleware n98-Postal® für ihre E-Commerce-Plattform einzusetzen. In der Regel sind dedizierte Entwicklungen die bessere Lösung, aufgrund der bereits erwähnten Anpassbarkeit.

Das gleiche gilt für APIs. Eine spezialisierte E-Commerce-Agentur mit der nötigen Erfahrung kann auf den Kunden zugeschnittene APIs entwickeln. Wofür sich der Kunde (in dem Fall der Shopbetreiber) auch entscheidet, in beiden Fällen sollten sich die Dienstleister mit vertriebslogistischen Prozessen im SAP ERP auskennen – genauso wie in der technischen Umsetzung mittels einer Integrationsplattform wie SAP (PI/PO) oder SAP SCP (CPI) und den genannten Technologien ODATA/REST oder SOAP auskennen.

Gute Planung ist alles

Alle hier genannten Technologien und Systeme müssen in einem End-to-End Vertriebsprozess koordiniert werden. Dies sollte möglichst schon vor der Projektentwicklung als erster Schritt durch eine Analyse geschehen. Zum Beispiel, durch das Gegenüberstellen der Kompatibilitäten der neuen Middleware mit den Unternehmensprozessen im Vergleich zur Performance der bisherigen Kunden-Middleware.

Dabei gilt: Sowohl auf Magento- als auch auf SAP-Seite ist der Einsatz einer Standard Middleware nicht automatisch die kostengünstige Variante. Von einigen Unternehmen wird sich zum Beispiel auch gewünscht, die Prozesse der Digitalplattform nicht über eine vorhandene Middleware abzubilden. Daher ist es besonders wichtig, dass der zuständige Dienstleister sämtliche zur Verfügung stehenden Anbindungsoptionen dediziert mit dem Kunden bespricht und alle Eventualitäten genau analysiert. Die daraus resultierende Entscheidung ist essentiell für den Erfolg der Projektentwicklung und letztendlich auch für die E-Commerce-Plattform.

Rekapitulation: Fallstricke und Besonderheiten einer SAP Business Integration

Nun hört sich das beschriebene Prozedere für betroffene Unternehmen, die ganz neu in diesem Themenfeld sind, sicher noch etwas abstrakt an. Aus diesem Grund macht es Sinn, die wichtigsten Faktoren noch einmal dediziert anzusprechen:

  • Komplexität nicht unterschätzen: Wie bereits zuvor erwähnt, gehört der Prozess der Business Integration zu den wichtigsten Punkten bei der Projektentwicklung und sollte daher mit der gebührenden Sorgfalt behandelt werden. Dies gilt sowohl für die Dienstleister- als auch für die Kunden-Seite – wobei es vor allem die Pflicht eines Dienstleisters ist, den Kunden für dieses Thema entsprechend zu sensibilisieren.
  • Zusammenarbeit auf Augenhöhe: Vor, während und nach der Projektentwicklung müssen alle beteiligten Stakeholder immer den gleichen Informationsstand haben und über Entscheidungen und Prozesse Bescheid wissen. Nur so kann ein reibungsloser und am Ende auch erfolgreicher Projektverlauf garantiert werden und ein Verständnis für das Projekt innerhalb des Unternehmens vorherrschen. Um dies zu bewerkstelligen, sollte von der Dienstleisterseite in Zusammenarbeit mit dem Kunden ein Team für den Informationsaustausch aufgestellt werden.
  • Gesunde Datenbasis bewerkstelligen: Ein Faktor, der ebenfalls vor Projektbeginn angegangen werden muss, ist die Strukturierung der Daten. Denn eine noch so performante Datenanbindung bringt nichts, wenn die Daten nicht konsistent und für das Zielsystem aufbereitet sind. Denn jedes Shopsystem (in diesem Fall das Zielsystem) ist auf eine festgelegte Struktur der Daten angewiesen. Deshalb können falsch strukturierte Daten nicht richtig ausgelesen werden. Beispielsweise sollte im Vorfeld eine plausible Kategorie-Sortierung vorhanden sein, mit den entsprechend gepflegten Metadaten (z.B. das Einsatzgebiet für ein Kamera-Objektiv).
  • Faktor Zeit: Ein Business Integrations-Projekt ist zwar oft nur ein Teil der gesamten Projektentwicklung für eine E-Commerce-Plattform, kostet jedoch zunächst einmal Zeit. Wie bereits erwähnt wird eine Systemanbindung deshalb öfters als MVP ausgelagert, bevor es mit dem Hauptteil der Entwicklung weitergeht.

Bild: freepik


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Hartwig Göttlicher
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