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Adobe Commerce 2.4.4

Adobe Commerce 2.4.4: Das bringt das Update

Nach einer dieses Mal längeren Wartezeit, bringt Adobe das nächste planmäßige Update für das Shopsystem Adobe Commerce auf den Markt. Dabei handelt es sich um das erste Update für Adobe Commerce und Magento Open Source des Jahres 2022. Was die Verbraucher und Anwender von der Version 2.4.4 erwarten können, beschreiben wir hier.

Ein Teil des neuen Update-Plans

Wie Adobe bereits im letzten Jahr angekündigt hatte, wird der Update-Plan ab sofort weniger engmaschig sein – genauer gesagt nur noch zwei, statt vier neue Iterationen pro Jahr. Demnach wird Adobe Commerce 2.4.4 offiziell ab dem 12. April verfügbar sein. An diesem Datum erscheinen außerdem auch die Sicherheitspatches p2 für Version 2.4.3 und p3 für Version 2.3.7. Die nächsten planmäßigen Updates kommen dann erst im August: Der Sicherheitspatch 2.4.4-p1 und die neue Version Adobe Commerce 2.4.5.

Vorbereitungen für den Headless-Ansatz

Adobe Commerce 2.4.4 lässt auf den ersten Blick neue Features und wichtige Neuerungen vermissen – das stimmt so aber nicht. Adobe hat den Fokus bei diesem Update besonders auf eine Verschlankung des Kerncodes gelegt. Damit ist das ganze System deutlich abgespeckter und soll schneller und sicherer sein.

Zu dieser Diät gehört damit auch eine Konzentration auf Webservices und eine maximale Anbindbarkeit und Kompatibilität – Stichwort Headless. Und so könnte das ganze System nahezu alle Vorteile eines Headless-Ansatzes bereits ab Werk mit sich bringen. Dazu gehören unter anderem: Höhere Geschwindigkeit durch wegfallende Flaschenhälse beim Datentransfer, Systemunabhänigkeit und damit erhöhte Kompatibilität usw.

So viel zumindest zu der Theorie. Natürlich bringt Adobe Commerce 2.4.4 auch einige sichtbare Neuerungen mit sich. Die wichtigsten davon erläutern wir im Folgenden genauer.

Änderungen an der Plattform

Das Wichtigste vorweg: Auch Adobe Commerce 2.4.4 wird, ähnlich wie das Update 2.4, eine große Äderung an der technologischen Basis mit sich bringen. Die Rede ist von der Scriptsprache PHP. Denn Adobe Commerce 2.4.4 setzt die PHP-Version 8.1 voraus – genauso wie seinerzeit 2.4 mit dem PHP 7.4 „Zwang“. Das bedeutet vor allem für die Drittanbieter und Dienstleister viel Nachbesserungsarbeit bei diversen Modulen und Features.

Der zwingende Support ist nötig, da das End-of-Life von PHP 7.4 naht und damit zukünftig Sicherheitslücken bei der Nutzung von veralteten PHP-Versionen auftreten können.

Weitere technologische Updates:

  • Support für Elasticsearch 7.16 und OpenSearch 1.2
  • jQuery wurde auf die Version 3.6 aktualisiert
  • Support für RequireJS auf die aktuellste Version 2.3.6

Insgesamt wurde außerdem das Frontend Framework erneuert, was sich vor allem in dem Update der jQuery UI auf Version 1.13.0 äußert. Des Weiteren wurden einige andere JavaScript Libraries auf die aktuellsten Versionen gebracht.

Besonderes Augenmerk auf Barrierefreiheit

Einen außergewöhnlichen Schritt hat Adobe mit dem Update 2.4.4 in puncto Barrierefreiheit gemacht. Dieses Thema wird bei vielen Shopbetreibern im europäischen Raum immer noch sehr stiefmütterlich behandelt, obwohl barrierefreie Webshops bereits ab 2025 für alle verpflichtend sind.

Die USA sind diesbezüglich schon weiter und dementsprechend ist das Thema dort präsenter. Das nahm auch der US-Konzern Adobe zum Anlass, um sein Shopsystem mit zahlreichen grundlegenden Basisfunktionen für Barrierefreiheit auszustatten. Dazu gehören unter anderem Alternativtexte für Bilder, Tooltips und Admin Buttons mit zusätzlichem visuellem Support sowie erweiterte Kontrasteinstellungen, zum Beispiel für Menschen mit Sehbeeinträchtigungen. Dies ist nur ein Bruchteil der Maßnahmen zur Barrierefreiheit, eine komplette Liste findet sich in dem offiziellen Changelog für Adobe Commerce 2.4.4.

So kann dieses Feature-Paket durchaus als eine der wichtigsten Neuerungen von Adobe Commerce 2.4.4 betrachtet werden – und als Vorbild für die Konkurrenz.

Support für PayPal erweitert

In den vergangenen Updates für Adobe Commerce wurde immer wieder an dem PayPal-Support für das Shopsystem gearbeitet. So auch bei der Version 2.4.4, wo das beliebte PayPal-Feature „Pay Later“ vollwertig eingebaut wurde. Mit dieser Umsetzung ist es Kunden in Onlineshops, die auf Adobe Commerce basieren, weltweit möglich, diese Bezahloption zu wählen. Hierbei ist es wichtig zu wissen, dass der Händler keinen Einfluss auf die wählbaren Standorte hat, sondern dies allein bei den Käufern liegt.

Weitere Neuerungen

Wie erwähnt ist der Changelog zu der neuen Version Adobe Commerce wieder einmal sehr umfangreich, deshalb können wir hier nicht alle Änderungen aufführen. Was aber trotzdem noch erwähnt werden sollte, ist zum einen, dass GraphQL in Sachen Performance und Kompatibilität zugelegt hat. Zum anderen wurde auch das PWA Studio nicht vergessen und unter anderem mit Optimierungen für reCaptcha und dem Page Builder bedacht.

Fazit

Wie eingangs festgestellt, gibt es in Adobe Commerce 2.4.4 keine neuen Features oder Funktionen, die das Portfolio noch einmal erweitern. Dadurch wirkt es wie ein eher unspektakuläres Update.

Stattdessen konzentriert sich diese Version hauptsächlich auf den Ausbau der Zukunftsfähigkeit von Adobe Commerce, unter anderem eben durch den Fokus auf Verschlankung des Kerns und Komptabilität mit verschiedenen Webservices. Deshalb ist Adobe 2.4.4 durch die umfassenden Technologie-Äderungen (auch das Frontend-Framework betreffend) doch eher ein größeres Update, da hierdurch weitaus mehr Möglichkeiten und Optionen für die gesamte E-Commerce-Plattform bzw. die Anwender bereitstehen.


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Bild: netz98

 

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