2025 entscheidet nicht das nächste Buzzword über den E-Commerce-Erfolg, sondern die konsequente Umsetzung einer klaren Frontend-Strategie. Im Interview mit unserem Senior Frontend Entwickler Felix Zemmel beleuchten wir, welche Rolle Hyvä und Hyvä Commerce dabei spielen, wie ein gutes Frontend zu einer höheren Conversion Rate führt und was Adobe Storefront bringt. Best Practices aus unseren Kundenprojekten inklusive.
Lieber Felix, welche zentralen Trends und Entwicklungen bestimmen aus deiner Sicht die Frontend-Strategie im Jahr 2025?
Felix Zemmel: Insgesamt sehe ich, dass es 2025 weniger um neue „Buzzwords“ geht, sondern vielmehr um eine konsequente Umsetzung: ein schnelles, flexibles, kundenorientiertes und nachhaltiges Frontend, das Händler befähigt, ihre Kunden besser zu erreichen und gleichzeitig die Entwicklungs- und Betriebskosten im Blick zu behalten. Dabei spielt KI eine immer größere Rolle: von intelligenten Produktempfehlungen und einer hoch personalisierten Content-Ausspielung bis hin zu generativen Features wie automatisierte Bild- oder Textanpassung.
Du bist zertifizierter Hyvä-Experte: Wieso spielt Hyvä beim Frontend der Zukunft eine immer wichtigere Rolle? Welche Vorteile bietet es gegenüber klassischen Magento-Themes oder Headless-Ansätzen?
Felix: Hyvä ist für mich ein echter Gamechanger im Magento-Ökosystem, weil es moderne Technologie, hohe Performance und pragmatische Umsetzbarkeit verbindet. Mit dem schlanken Stack aus Tailwind CSS und Alpine.js werden die komplexen Strukturen von Luma abgelöst – das Ergebnis sind klarere, schnellere und besser wartbare Frontends. Händler profitieren so von einer zukunftssicheren und wirtschaftlichen Lösung, die Performance von Anfang an mitdenkt. Mich begeistert dabei besonders die Klarheit und Effizienz in der Entwicklung sowie die starke Community, die praxisnahe Lösungen liefert. Am schönsten ist es, wenn man am Ende sieht, wie spürbar schneller ein Shop wird – und wie direkt die Nutzer:innen davon profitieren.
Hyvä oder Headless – wann empfiehlst du welchen Ansatz? Und welche Rolle spielt dabei Hyvä Commerce?
Felix: Hyvä eignet sich besonders dann, wenn Performance, kurze Projektlaufzeiten und ein gutes Kosten-Nutzen-Verhältnis im Vordergrund stehen. Shops, die auf bewährte Magento-Funktionalität setzen und ein performantes, wartungsfreundliches Frontend benötigen, profitieren hier am meisten. Mit Hyvä Commerce steht zusätzlich ein wachsendes Set an optimierten Modulen zur Verfügung – unter anderem für Katalog, Checkout und CMS-Features, die Content-Seiten und Landingpages deutlich einfacher und schneller umsetzbar machen. Das reduziert Entwicklungsaufwände und sorgt dafür, dass Händler flexibler in ihrer Content-Ausspielung werden.
Headless-Architekturen empfehle ich dagegen, wenn Unternehmen eine sehr individuelle Customer Experience, komplexe Omnichannel-Szenarien oder viele unabhängige Entwicklungsteams haben. Dort spielt die Flexibilität von API-first-Ansätzen ihre Stärken aus, auch wenn sie aufwendiger und kostenintensiver sind. In vielen Fällen ist Hyvä die pragmatische Wahl – Headless lohnt sich, wenn die Business-Anforderungen den Mehraufwand klar rechtfertigen.

Wenn diese grundlegende Wahl dann feststeht: Wie sollte ein Frontend aufgebaut sein, um zentrale CRO Aspekte zu beachten?
Felix: Ein CRO-starkes Frontend ist vor allem schnell, klar und reibungslos. Die Basis bilden saubere Core Web Vitals, schlanke Komponenten und effizientes Caching – besonders mobil. Darauf aufbauend sichern eine klare visuelle Hierarchie sowie präzise Filter- und Suchfunktionen die Orientierung. Für Vertrauen sorgen hochwertige Produktdarstellung, transparente Informationen zu Optionen, Lieferzeiten und Kosten sowie Bewertungen und Siegel. Im Checkout erhöhen Gastkauf, wenige Schritte, klare Fehlermeldungen und passende Zahlungsmethoden die Abschlussrate. Ergänzend gilt: Mobile-First, barrierefreie Komponenten und ein sauberes Tracking mit A/B-Tests sind entscheidend, um Optimierungserfolge messbar und skalierbar zu machen.
Wie lassen sich die immer komplexer werdenden B2B-Anforderungen im Frontend umsetzen?
Felix: Mit Hyvä lassen sich auch komplexe B2B-Anforderungen sehr gut umsetzen, weil wir im Magento-Stack bleiben und gezielt erweitern. Funktionen wie individuelle Preise, Schnellbestellungen oder Angebotsprozesse können performant abgebildet werden – Hyvä Enterprise liefert dafür die passenden Bausteine. Wichtig ist ein schrittweises Vorgehen: Zuerst die zentralen B2B-Prozesse stabilisieren, dann gezielt mit zusätzlichen Features erweitern. So bleibt die Plattform schnell, nutzerfreundlich und zukunftssicher, ohne unnötige Komplexität aufzubauen.
Welche Best Practices aus valantic-Projekten mit Hyvä kannst du teilen?
Felix: Unsere Projekterfahrungen zeigen, dass ein schrittweises Vorgehen oft erfolgreicher ist als ein „Big Bang“. Bei unserem Kunden mey Bodywear sind wir zunächst von Luma auf Hyvä gewechselt und haben den bestehenden Checkout beibehalten. Erst nach Stabilisierung der Produkt- und Kategorieseiten kam der Hyvä Checkout hinzu – mit dem Ergebnis: schnelle Time-to-Market, minimierte Risiken und klar messbare Conversion-Gewinne.
Auch bei unserem valantic Kunden Riese & Müller hat sich der Einsatz eines leichteren Stacks direkt ausgezahlt: Der Wechsel auf Alpine.js machte die Plattform für Händler spürbar schneller und das Feedback entsprechend positiv. Entscheidend ist dabei, Performance von Beginn an mitzudenken und nicht nachgelagert zu optimieren. Kurz gesagt gilt: inkrementell migrieren, Gewicht rausnehmen und konsequent auf Nutzerfreundlichkeit setzen – so lassen sich Performance, Effizienz und Business-Kennzahlen gleichermaßen verbessern.
Perfekt! Welche Schritte sollten Unternehmen denn gehen, wenn sie 2025 ihre Frontend-Strategie neu aufstellen wollen?
Felix: Unternehmen sollten ihre Frontend-Strategie 2025 immer von den Geschäftszielen aus denken: Geht es primär um Conversion, Kundenzufriedenheit, Time-to-Market oder internationale Skalierung? Darauf aufbauend ist ein UX- und Performance-Audit des Status quo der erste wichtige Schritt. Die Wahl der Architektur hängt stark vom Anwendungsfall ab: Für viele Shops ist Hyvä die pragmatische Lösung, weil sie Performance, schnelle Umsetzung und Wartbarkeit verbindet. Bei sehr komplexen Omnichannel-Szenarien oder hochindividuellen Customer-Experiences kann ein Headless- oder Composable-Ansatz die bessere Wahl sein.
Unabhängig davon gilt: Unternehmen sollten früh nicht verhandelbare Standards festlegen – etwa Performance-Budgets, Accessibility, Security und ein konsistentes Design System. Eine saubere Data-Layer-Struktur und A/B-Testing-Fähigkeit sind entscheidend, um datengetrieben zu optimieren.
Wie siehst du die Zukunft des Frontends innerhalb der Magento-/Adobe-Welt, auch vor dem Hintergrund des neuen Adobe Commerce Storefronts?
Felix: Das neue Adobe Commerce Storefront ist ein spannender Schritt für Unternehmen, die stark auf Headless- und Composable-Strategien setzen. Es zeigt, dass Adobe den Trend zu API-first und hochindividualisierten Customer Experiences klar verfolgt. Für viele Händler bleibt jedoch Hyvä die wirtschaftlichere und performantere Lösung – vor allem bei begrenzten Budgets, kurzer Time-to-Market und Magento-nahem Betrieb. Das Adobe Storefront spielt seine Stärken vor allem im Enterprise-Segment mit komplexen Omnichannel-Szenarien aus.
Und was bedeutet das langfristig?
Felix: Langfristig wird es also eher ein Nebeneinander geben als ein Entweder-oder: Hyvä für pragmatische, performanceorientierte Shops – Adobe Storefront für Kunden mit globalen Architekturen, die auf volle Composability setzen. Entscheidend wird sein, dass Agenturen und Händler ihre Frontend-Strategie bewusst entlang ihrer Business-Ziele wählen – und nicht nur entlang von Technologie-Trends.
Alles klar. Danke dir für das Interview, Felix!
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