Die E-Commerce Entwicklung im B2C hat während der Corona-Jahre ein nie dagewesenes Wachstum erlebt. Nun, im Jahr 2025, zeigt sich eine Phase der Konsolidierung. Wie entwickelt sich der Onlinehandel? Welche Kategorien boomen – und welche kämpfen mit Rückgängen? Wir blicken auf die aktuellen Zahlen des HDE Online-Monitors 2024 und geben einen Ausblick auf die nahe Zukunft.
E-Commerce Entwicklung: Zwischen Konsolidierung & Wachstum – der B2C Onlinehandel im Faktencheck
2023 konnte der deutsche B2C-Commerce wieder wachsen – wenn auch nur verhalten. So stieg der Netto-Umsatz laut dem Online-Monitor 2024 des IFH Köln im Auftrag des Handelsverbandes HDE auf 85,4 Mrd. Euro – ein Zuwachs von 1,0 Prozent gegenüber 2022. Damit liegt das Niveau noch immer rund 44 Prozent über dem Vor-Corona-Jahr 2019.
Trotz der positiven E-Commerce Entwicklung stagniert der Onlineanteil am gesamten Einzelhandel: 2023 betrug er 13,2 Prozent (nach 13,4 Prozent in 2022). Gründe sind u. a. Nachholeffekte im stationären Handel sowie eine verhaltene Konsumstimmung. Besonders auffällig: Der Onlinehandel mit FMCG-Produkten („Fast Moving Consumer Goods“ wie z. B. Lebensmitteln, Kosmetik, Heimtierbedarf) legte mit plus 8,7 Prozent deutlich zu. Alles, was das Zuhause schöner macht, hat 2023 jedoch an Umsatz verloren. Dazu zählt das IFH Kategorien wie Heimwerken und Garten sowie Wohnen und Einrichten mit jeweils ca. minus 3 Prozent.

Entwicklung des Onlinehandels: Was läuft – was nicht? Ein Blick auf die Warengruppen
Während der Boom in vielen klassischen Onlinebranchen wie Elektronik oder Möbel nachgelassen hat, konnten sich einige Bereiche behaupten oder sogar wachsen:
Rückgänge:
- Consumer Electronics (CE) / Elektro: –2,5 Prozent
- Wohnen & Einrichten: –2,7 Prozent
- Heimwerken & Garten: –2,9 Prozent
Zuwächse:
- FMCG: +8,7 Prozent
- Gesundheit & Wellness: +3,7 Prozent
- Schmuck & Uhren: +3,6 Prozent
- Freizeit & Hobby: +2,1 Prozent
- Büro & Schreibwaren: +1,0 Prozent
- Fashion & Accessoires: +0,3 Prozent
Die im Onlinehandel ehemals dominante Kategorie „CE/Elektro“ verliert damit weiter an Bedeutung, während sich Verbrauchsgüter mit hoher Kauffrequenz etablieren. Somit zeichnet sich ein klarer Strukturwandel im B2C-Commerce ab.

Marktplätze als Treiber der E-Commerce Entwicklung
Ein überdurchschnittliches Wachstum lässt sich weiterhin für den Marktplatz von Amazon feststellen – 43 Prozent Anteil am Onlinehandel im Jahr 2023 zu 39 Prozent im Jahr 2022. Der Anteil von Amazon.de insgesamt – Eigenhandel inbegriffen – hat mittlerweile 60 Prozent erreicht. Alle Marktplätze zusammen betrachtet, kommen 2023 auf einen Anteil am Onlinehandel von 54 Prozent. Anbieter mit Online-DNA – insbesondere Pure Player – gewinnen erneut Marktanteile. Der stationäre Einzelhandel verliert dagegen leicht. Auch der Anteil des Handels über eigene Onlineshops geht zurück.
Mobile First: Der Smartphone-Anteil im B2C-Commerce wächst weiter
2023 wurden bereits 55 Prozent aller Onlineumsätze in Deutschland über Smartphones erzielt. Zum Vergleich: 2020 lag der Anteil noch bei 47 Prozent. Damit ist Mobile Commerce endgültig Standard – responsives Design, schnelle Ladezeiten und vereinfachte Checkouts sind ein Muss.
Ausblick der E-Commerce Entwicklung für 2025: Stabil statt spektakulär?
Die Prognose des B2C-Commerce für 2024 zeigt ein vorsichtiges Wachstum. Trotz der Herausforderungen (u. a. Inflation, geopolitische Unsicherheiten) ist die Nachfrage nach Onlineangeboten weiterhin robust. Die Konsolidierung nach dem „Corona-Schock“ geht in eine neue Phase über – geprägt von:
- einem Fokus auf Preistransparenz und Nachhaltigkeit
- wachsender Bedeutung von Mobile & Social Commerce
- stärkerer Segmentierung des Onlinekaufs nach Warengruppen
E-Commerce Prognose
Der Onlinehandel im B2C in Deutschland hat sich in den vergangenen Jahren neu sortiert. Die E-Commerce Entwicklung zeigt: Das explosive Wachstum ist vorbei, aber die Onlinekanäle bleiben unverzichtbar – und differenzieren sich weiter aus. Wer als Anbieter relevant bleiben möchte, muss Plattformstrategien, Mobile Usability und zielgruppenspezifische Sortimente zusammenbringen.
Bilder: iStock, IFH Köln GmbH im Auftrag des HDE e. V.
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