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Bild: iStock / MikeLaptev

Nein, die Digitalisierung ist keine lästige Latein-Klassenarbeit!

In Deutschland wird die Digitalisierung leider oft falsch angegangen. Viele Menschen verstehen nicht den Ernst der Lage und verhalten sich wie trotzige Schüler, die vor einer Latein-Arbeit stehen.

In unserer Blog-Kolumne schreiben die Mitarbeiter von netz98 ganz frei von der Leber weg über ein Thema ihrer Wahl. Ihre Standpunkte sollen anregen und Sie, liebe Leser, zum Diskutieren ermuntern.

Die Digitalisierung nervt

Wenn ich mit Freunden und Bekannten aus verschiedenen Branchen mit unterschiedlichem Fachwissen rede, kommen wir früher oder später beim Thema Digitalisierung an. Und stets kriege ich Reaktionen wie “Ja, ja, wir machen in der Firma auch was mit der Digitalisierung”, “Mein Chef hat ja gar keine Ahnung davon, ich versteh’ es aber auch nicht”, “Mich nervt das Thema mittlerweile, ich kann es nicht mehr hören”, “Hoffentlich ist das Projekt bald vorbei, dann kann ich mich mal wieder meiner richtigen Arbeit widmen” oder “Das bringt doch alles nichts und kostet nur viel Geld”.

Wenn ich solche Sätze höre, muss ich zuerst mehrmals tief ein- und ausatmen. Und dann überlege ich mir genau, ob ich auf die Aussagen eingehe. Tu’ ich es, endet das in einem langen Monolog, in dem ich meinem Gegenüber sage, wie beschränkt ich einerseits die Aussagen finde. Und wie enttäuscht ich andererseits bin, wie die Digitalisierung in dem jeweiligen Unternehmen angegangen wird.

Der Hauptgrund, warum ich mich so aufrege: Die Digitalisierung wird leider von vielen Menschen wie eine Schularbeit angesehen. Die Unternehmen und ihre Mitarbeiter sind hierbei die Schüler, die von ihrem strengen Lehrer ein total ödes Thema vorgesetzt bekommen haben. Anhören, lernen, Prüfung machen, alles wieder vergessen, ab zum nächsten Thema! So ist das Procedere in der Schule, wenn beispielsweise eine Latein-Klassenarbeit ansteht.

Für Viele ist die Digitalisierung die moderne Form der Latein-Klassenarbeit. Internetkabel verlegt – puh, fertig. Onlineshop gelauncht – puh, fertig. Daten in der Cloud abgelegt – puh, fertig.

Nein, so geht das nicht!

Morituri te salutant

Die Digitalisierung ist kein Projekt, das einen festen Anfang und ein festes Ende besitzt. Sie umgibt uns tagtäglich in verschiedensten Ausprägungen: als Onlinebanking, Bahn-App, Social Network, Video-Streaming oder Sprachassistent. Die Konzepte und Technologien dahinter entwickeln sich ständig weiter. Es gibt keinen festen Tag X, an dem irgendwas fertig wird.

Stattdessen ist alles im Fluss mit einem offenem Ende. Wir alle – besonders die Unternehmen – müssen ständig dabei sein, mitmachen, neues Wissen aneignen, experimentieren, mutig sein, neue Geschäftsmodelle erschaffen und um die Kunden kämpfen. Das ist eigentlich nichts Neues!

Von der Eselskarre über die Dampfmaschine bis hin zum Industrieroboter: Noch nie stand in der Geschäftswelt etwas still. Doch bei der Digitalisierung, bei der Innovationen und Geschäftsmodelle schneller und disruptiver denn je möglich sind, wird nun so getan, als würde eine Vogel-Strauß-Taktik helfen. Oder zumindest ein Vorgehen wie bei einer Latein-Klassenarbeit.

Gut, das kann man so machen. Dann darf sich aber kein Verweigerer wundern, warum sein Unternehmen spätestens bei der nächsten Rezession in Schieflage gerät und Arbeitsplätze verlorengehen. Dann passt wieder der Vergleich mit der Schule: Wer nicht offen für Neues ist, ständig lernt und seine Leistung verbessert, der fällt irgendwann durch.

Bild: iStock / MikeLaptev

 

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