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Parlez vous E-Commerce? Das gilt es bei Übersetzungen des Webshops zu beachten

Neue Märkte erobern und die Internationalisierung ausbauen – Bei der Expansion ins Ausland stehen Shopbetreiber vor großen Herausforderungen. Auch die richtige Übersetzung der E-Commerce-Plattform spielt dabei eine entscheidende Rolle. Wir geben Ihnen 6 Tipps an die Hand, wie Sie die Sprachbarriere meistern.  

 

Nächster Schritt Expansion

Gerade wenn Shopbetreiber ihre Produkte im Heimatland erfolgreich vertreiben, ist der Ausbau der Geschäftsbeziehungen ins Ausland ein nächster logischer Schritt. Mit einem auf das Zielland angepassten Onlineshop kann das Unternehmen sich ein globales Publikum treuer Kunden aufbauen und das Geschäft besser skalieren. Doch die Expansion ins Ausland stellt Shopbetreiber vor große Herausforderungen und muss genau konzipiert werden. Eine immer noch unterschätzte Hürde, die jedoch bei jedem Internationalisierungs-Projekt gemeistert werden muss, ist eine gute Übersetzung der Webseiten-Inhalte. Hierbei gibt es viel zu beachten – angefangen von der Auswahl der richtigen Sprache, der Beauftragung der richtigen Dienstleister und dem Einsatz der passenden Technik.

 

So wichtig ist die Wahl der richtigen Worte

Die eigene Landesprache und ein englischer Auftritt reichen aus – oder? Jein. Dass eine E-Commerce-Plattform neben der Sprache des Ziellandes, in welchem das Unternehmen seinen Standort hat auch eine englische Version anbietet, gehört heutzutage eigentlich zur Grundvoraussetzung – vor allem dann, wenn der Händler vorhat seine Produkte auch auf dem internationalen Markt zu vertreiben. Doch auch wenn Englisch ergänzend zur Landessprache des Unternehmens vielleicht ausreichend ist, unterschätzen viel Shopbetreiber die Diversität der Sprachen und verpassen dadurch gute Chancen für den internationalen Ausbau. Denn die jeweilige Landessprache zu verwenden wirkt sich positiv und nachweislich verkaufsfördernd aus. So wird ein größeres Publikum erreicht, da in der Regel die Suchbegriffe zu Produkten in der Muttersprache in Suchmaschinen eingegeben werden. Dazu schafft eine lokalisierte E-Commerce-Plattform mehr Vertrauen und Kundentreue, was wiederum zu höheren Umsätzen führen kann. Eine mehrsprachige E-Commerce-Plattform ist vor allem dann von Vorteil, wenn das Unternehmen sich gegenüber vielen Wettbewerbern behaupten muss. Haben Kunden die Wahl zwischen verschiedenen Produkten entscheiden sich diese in der Regel für das Produkt, dessen Informationen in ihrer Muttersprache vorliegt.

 

Keine Übersetzung ist besser als eine schlechte Übersetzung

Auch wenn sich wie bereits beschrieben die Bereitschaft zu einem Bestallabschluss durch die eigene Landessprache erhöht, gilt es abzuwägen, ob eine Übersetzung der E-Commerce-Plattform sinnvoll ist. Denn ist die Übersetzung mehr schlecht als recht, leidet die Seriosität des kompletten Shops. Das zeigen die teilweise katastrophal übersetzten und dadurch nur wenig Sinn ergebenden Produktbeschreibungen chinesischer Produkte auf Amazon. Eine korrekte Übersetzung, die zur Tonalität des Ziellandes passt, ist ein absolutes Must-Have aber auch eine große Herausforderung. Nicht immer stehen die Ressourcen dafür bereit, gerade dann, wenn eine Vielzahl an Ländershops übersetzt werden müssen. Ist der Aufwand nicht abbildbar, empfiehlt es sich neben der eigenen Sprache Englisch als Allgemeinsprache für ausländische Kunden anzubieten.

 

Passende Produktbeschreibungen sind erst der Anfang

Soll ein Onlineshop übersetzt werden, gilt es darauf zu achten, dass auch wirklich alle Inhalte der E-Commerce-Plattform bedacht werden. Es reicht nicht nur den offensichtlichen Content wie Produktnamen und -beschreibungen, auf der Website enthaltene Anleitungen oder FAQs in die Sprache des Ziellandes zu transferieren. Mehrsprachiger E-Commerce bedeutet, dass auch URLS, Buttons und Schaltflächen sowie Kampagnen und Anzeigen oder auch Bestätigungs-Emails angepasst werden müssen. Genauso sollten auch SEO-bezogene technische Aspekte wie Meta-Texte oder Bildtitel abgeändert werden. Auch juristische Texte wie die AGBs oder die Widerrufsmöglichkeiten müssen angeglichen werden, um die Rechtslage im Zielland nicht zu verletzen. Gerade bei juristischen Texten ist eine falsche Übersetzung nicht nur ärgerlich, sondern kann mitunter auch teuer werden.

 

So gelingt die professionelle Übersetzung

 

  • Muttersprachler beauftragen: Egal wie gut eine Sprache erlernt wurde, das Gefühl für einzelne Wörter und deren Nutzung besitzen in der Regel ausschließlich Muttersprachler. Deshalb sollten Shopbetreiber für eine seriöse Übersetzung, passend zum Zielland, auf das Know-how eines Muttersprachlers bzw. Profis vor Ort setzen und diesen beauftragen.
  • Professionelle Hilfe: Haben Shopbetreiber einen Muttersprachler im Bekanntenkreis, der die Sprache perfekt spricht und sich für eine Übersetzung bereiterklärt, kann das natürlich die Kosten für eine Übersetzung verringern. Doch in den wenigsten Fällen ist diese Person auch Branchenkenner. Nur die Sprache perfekt in Wort und Schrift zu beherrschen reicht nicht aus. Unternehmen sollten in jeden Fall auf Hilfe in Form eines professionellen Übersetzers oder einer Übersetzungsagentur zurückgreifen.
  • Genügend Zeit einplanen: Eine Übersetzung für einen Onlineshop kann ziemlich umfangreich sein. Wie bereits erklärt, müssen neben den offensichtlichen Inhalten auf der Website auch weitere Bereiche wie juristische Texte und für das Marketing wichtige Aspekte übersetzt werden. Deshalb muss für eine ordentliche Übersetzung ausreichend Zeit im Internationalisierungs-Projekt eingeplant werden.
  • PIM System verwenden: Um den Überblick zu behalten, sollte ein Internationalisierungs-Projekt in jedem Fall strukturiert angegangen werden. Gerade für die Übersetzungen der Produktdaten empfiehlt sich die Verwendung eines PIM-Systems, um diese Daten direkt auszusteuern.
  • Tonalität beachten: Der Ton macht bekanntlich die Musik. Auch bei einer Übersetzung ist es wichtig den richtigen Ton für das jeweilige Zielland zu treffen, um auch hier erfolgreich zu sein. Wie werden im Zielland Kunden angesprochen und auf Produkte hingewiesen? Kann ein Call-to-Action wie „Jetzt kaufen“ als zu aufdringlich wirken? Dabei können die „Geschmäcker“ in Tonalitäts-Fragen sich trotz der gemeinsamen Sprache schon in den DACH-Ländern unterscheiden. Es empfiehlt sich lokale Begrifflichkeiten zu benutzen, um die potenziellen Kunden effektiv anzusprechen.
  • Kundenbetreuung planen: Die Übersetzung der Texte auf der Website ist eine echte Herausforderung, doch auch die Kundenbetreuung sollte in keinem Fall unterschätzt und in jedem Fall mitbedacht werden. Wer ist der Ansprechpartner und beantwortet E-Mails und Chat-Anfragen aus dem Zielland? Gerade bei einer rein „schriftlichen“ Kundenbetreuung beispielsweise durch den Chat kann ein Wort falsch verstanden und aufgefasst werden. Auch hier empfiehlt sich eine genaue Planung und die Beauftragung von Muttersprachlern.

 

Einsatz von automatisierten Übersetzungen

Eine gute Übersetzung einer E-Commerce-Plattform kann sehr schwierig und aufwändig sein – insbesondere dann, wenn der Produktkatalog wächst und deshalb häufig Aktualisierungen nötig sind. An diesen Stellen können Tools mithilfe von Schnittstellen im Onlineshop eingesetzt werden, die Übersetzungen automatisch durchführen. Diese automatischen Übersetzungen eignen sich für kurze Auflistungen oder auch FAQs, sofern diese relativ einfach und allgemein gehalten werden. Ebenfalls können Formulare wie z.B. ein Kontakt- oder Bestellformular automatisch übersetzt werden, da diese in der Regel nur wenige Wörter beinhalten. Vorsichtig dagegen sollten Shopbetreiber jedoch dann sein, wenn es sich um längere oder auch kompliziertere Texte handelt. Hier sind automische Übersetzungs-Tools oft überfordert und können nicht die Anforderungen im Bezug auf Sprache, Terminologie und Tonalität erfüllen. Generell gilt bei allen automatischen Übersetzungen, dass diese nochmals von einer Person kontrolliert werden sollten.

Bilder: freepik

 

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Hartwig Göttlicher
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Head of Business Development
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